Gegenwart
Er hatte sich den kleinen Ort Glisch
ausgesucht. Glisch bekannt für seine Kunsthandwerker bietet viele
Vorteile. Anständige Bürger gibt es hier. Es ist in der Nähe von
Heidel, so das man leicht an die Vorteile einer großen Stadt
kommt, ohne deren überteuerten Kosten ausgeliefert zu sein. Alleine
die Kosten für ein Handelskontor in Heidel könnte er sich nicht
leisten. Von weiteren Kosten ganz abgesehen.
... unbewusst schüttelt er seinen
Kopf bei diesem Gedanken …
Nun ja seinen „stillen Teilhabern“
ging es wohl eher darum, dass er nicht zu sehr auffällt. Heidel hat
viele Augen und Münder. Doch hier in Glish war es wesentlich
ruhiger.
Er hatte sich nun also für Glish
entschieden und seine „stillen Teilhaber“ hatten ihm
„wohlwollend“ über einem Boten das entsprechende Gold zukommen
lassen, mit dem er dieses kleine Haus kaufen konnte, das er von nun
an eben Handelskontor nannte.
… ein Schmunzel ist für einen
Moment auf seinem Gesicht zu sehen, anscheinend war ihm sein Humor
nicht ganz abhanden gekommen …
Da stand er nun vor seinem neuen
„Handeslkontor“. Die Wände waren fest und das Dach war dicht.
80% bestand aus Lager. Ein paar Stoffe, diverses Getreide in Säcken,
auch ein paar Waffen und Werkzeuge, ein gutes Dutzend Fässer Wein
und auch ein paar Felle und Knochen rundeten seinen aktuellen
Lagerbestand ab. Nichts besonderes dabei, aber immerhin.
Der Rest des Kontors war eine
Schlafstelle, eine Kochstelle, Lebensraum, wenn man es so nennen
wollte. Und natürlich auch etwas Platz um Geschäfte vor Ort
abzuwickeln. Sei es mit den Nachbarn hier aus Glish, zufällig
Vorbeiziehenden, oder eben mit Geschäftspartnern. Auch konnte er von
hieraus Handelskarawanen planen.
...wie hat es nur so weit kommen
können …
wiederholt er in Gedanken.
Natürlich wollte er immer schon seine
eigene Handelsgesellschaft haben, selbst einmal der Karawanenführer sein, aber unter diesen Umständen. Keine Frage, seine Auftraggeber
würden erst einmal die Zügel locker lassen, aber wenn es gut laufen
würde, würden sie die Zügel anziehen. Sie würden Aufträge
vergeben die sicherlich sehr profitabel sind, jedoch auch sehr
gefährlich.
„Und wer weis was noch dahinter
steckt“
geht es ihm wieder einmal durch den Kopf.
Die Warnung der
Teyriel-Handelsgesellschaft war deutlich gewesen, keiner sollte
erfahren das sein Handelskontor für sie arbeitet, bis sie anders
entschieden.
Und verdammt nochmal, er würde sich
natürlich daran halten. Sonst würde man seine kalte Leiche mit dem
Gesicht in einer Pfütze schneller finden als er Teyriel sagen kann.
Dessen war sich Eldatirmo absolut sicher.
“Und wer weiß, vielleicht würde
er ja doch alles überleben und als reicher Mann in den Ruhestand
gehen …..“
hallt es ihm, nicht ganz überzeugt, durch den Kopf
Er starrt auf das in Kopfhöhe, frisch
angebrachte, Schild vor dem Haus. Er zieht einen Lappen aus der
Hosentasche und wischt kräftig über das Schild. Kurz huscht ein
stolzes Lächeln über sein Gesicht.
Handelskontor Gwannion –
Handel und Transporte
steht da.
Einen Moment schaut er auf
das Schild, dann macht er sich auf dem Weg ins Haus um endlich einen
Weinschlauch zu finden und ihn bis auf den letzten Tropfen
auszutrinken …