Freitag, 26. Februar 2016

(Teil 3)


Gegenwart



Er hatte sich den kleinen Ort Glisch ausgesucht. Glisch bekannt für seine Kunsthandwerker bietet viele Vorteile. Anständige Bürger gibt es hier. Es ist in der Nähe von Heidel, so das man leicht an die Vorteile einer großen Stadt kommt, ohne deren überteuerten Kosten ausgeliefert zu sein. Alleine die Kosten für ein Handelskontor in Heidel könnte er sich nicht leisten. Von weiteren Kosten ganz abgesehen.





... unbewusst schüttelt er seinen Kopf bei diesem Gedanken …

Nun ja seinen „stillen Teilhabern“ ging es wohl eher darum, dass er nicht zu sehr auffällt. Heidel hat viele Augen und Münder. Doch hier in Glish war es wesentlich ruhiger.

Er hatte sich nun also für Glish entschieden und seine „stillen Teilhaber“ hatten ihm „wohlwollend“ über einem Boten das entsprechende Gold zukommen lassen, mit dem er dieses kleine Haus kaufen konnte, das er von nun an eben Handelskontor nannte.

… ein Schmunzel ist für einen Moment auf seinem Gesicht zu sehen, anscheinend war ihm sein Humor nicht ganz abhanden gekommen …

Da stand er nun vor seinem neuen „Handeslkontor“. Die Wände waren fest und das Dach war dicht. 80% bestand aus Lager. Ein paar Stoffe, diverses Getreide in Säcken, auch ein paar Waffen und Werkzeuge, ein gutes Dutzend Fässer Wein und auch ein paar Felle und Knochen rundeten seinen aktuellen Lagerbestand ab. Nichts besonderes dabei, aber immerhin.

Der Rest des Kontors war eine Schlafstelle, eine Kochstelle, Lebensraum, wenn man es so nennen wollte. Und natürlich auch etwas Platz um Geschäfte vor Ort abzuwickeln. Sei es mit den Nachbarn hier aus Glish, zufällig Vorbeiziehenden, oder eben mit Geschäftspartnern. Auch konnte er von hieraus Handelskarawanen planen.

...wie hat es nur so weit kommen können …

wiederholt er in Gedanken.

Natürlich wollte er immer schon seine eigene Handelsgesellschaft haben, selbst einmal der Karawanenführer sein, aber unter diesen Umständen. Keine Frage, seine Auftraggeber würden erst einmal die Zügel locker lassen, aber wenn es gut laufen würde, würden sie die Zügel anziehen. Sie würden Aufträge vergeben die sicherlich sehr profitabel sind, jedoch auch sehr gefährlich.

„Und wer weis was noch dahinter steckt“

geht es ihm wieder einmal durch den Kopf.

Die Warnung der Teyriel-Handelsgesellschaft war deutlich gewesen, keiner sollte erfahren das sein Handelskontor für sie arbeitet, bis sie anders entschieden.
Und verdammt nochmal, er würde sich natürlich daran halten. Sonst würde man seine kalte Leiche mit dem Gesicht in einer Pfütze schneller finden als er Teyriel sagen kann. Dessen war sich Eldatirmo absolut sicher.

“Und wer weiß, vielleicht würde er ja doch alles überleben und als reicher Mann in den Ruhestand gehen …..“

hallt es ihm, nicht ganz überzeugt, durch den Kopf

Er starrt auf das in Kopfhöhe, frisch angebrachte, Schild vor dem Haus. Er zieht einen Lappen aus der Hosentasche und wischt kräftig über das Schild. Kurz huscht ein stolzes Lächeln über sein Gesicht.

Handelskontor Gwannion – Handel und Transporte

steht da.

Einen Moment schaut er auf das Schild, dann macht er sich auf dem Weg ins Haus um endlich einen Weinschlauch zu finden und ihn bis auf den letzten Tropfen auszutrinken …