Montag, 22. Februar 2016

(Teil 1)


PROLOG


 

Gegenwart



Müde klopft er sich den Staub aus der Kleidung, mit einer fahrigen Bewegung seiner rechten Hand schiebt er sein strähniges Haar aus dem Gesicht. Es war eine lange Reise nach Glisch gewesen. Dann die Verhandlungen und der Papierkram, danach einige Reparaturen und ein erstes Einrichten seines kleinen Kontors. Seid 3 Wochen hatte er nicht mehr ausschlafen können und ….


… er schnüffelt und verzieht das Gesicht …


ein Bad war auch mal wieder überfällig. Ganz zu schweigen von einer warmen Mahlzeit und einem möglichst großen Schlauch Wein.


… kurz ist ein sehnsüchtige Seufzen von ihm zu hören …










Während Eldatirmo sich mit zwei Fingern die Nasenwurzel massiert, überlegt er wie es soweit kommen konnte, dass er sich in der Situation befand in der er sich nun befindet. Und würde die ganze Sache ein gutes Ende oder eher ein schlechtes Ende nehmen. Nun das kam wohl auf den Blickwinkel des Betrachters an.

Unwillig schüttelt er den Kopf und versucht diese Gedanken zu vertreiben. Sein Körper strafft sich leicht und er versucht wieder seinen, sonst oft gezeigten Pragmatismus zu finden.


„Aus jeder Lage das Beste machen“

das lernte man bei einem Karawanen leben zuerst. Nun kehren seine Gedanken in die Vergangenheit zurück...







Vergangenheit I


Entschied es sich etwas schon damals, als er sich als Jugendlicher einer Handelskarawane anschloss ? Die Weiten der Wüste sehen, sie durchwandern und ihren Pfaden folgen. Nun ja, er wollte Abenteuer erleben und natürlich reich werden.

... ein kurzes belustigtes Grunzen ist zu hören, als er sich an seine „Pläne“ von damals erinnert ...

Oftmals mühte sich die Karawane, durch die scheinbar endlose Wüste, von einer Wasserstelle zur anderen, immer weiter, bis sie die nächste Ansiedlung erreichten.

Die Wüste ist eine eigene Welt, und bis vor kurzem war sie auch seine einzige Welt. Damals war er noch jung und dumm, doch sein Karawanenführer leitete sie stehts klug. Wilde Tiere, Sandstürme, Banditen, Hitze, nachts die Kälte, Hunger und Durst und einiges mehr galt es zu überwinden.

Nun, zunächst war er tätig als Hilfskoch, oder er sammelte den Mist der Tiere auf, der wenn er getrocknet war, ein wunderbar wärmendes Feuer brachte. Er half die Tiere zu versorgen und lernte Dinge zu reparieren, Zelte aufzubauen und einiges mehr. Später, als er kräftiger wurde, arbeitete er als Packer und auch als ein Wagenlenker.

Benötigte Wahre besorgen, Ware von „A“ nach „B“ transportieren, Gefahren frühzeitig erkennen und wenn möglich ihnen ausweichen, oder sich ihnen zu stellen und zu überleben. Vieles gab es zu lernen in dieser Zeit.

Der Karawanenführer war stehts hart aber gerecht zu ihm. Er und seine freundliche Familie lehrten ihm auch lesen, Schreiben und Mathematik. Viele Abende verbrachte er, nach einem langen arbeitsreichen Tag, mit lernen im Schein des Feuers, bis seine Augen brannten.

„Ja, Lehrjahre sind keine Herrenjahre, aber so lernte er zumindest das Geschäft von der Pieke auf und auch noch einiges mehr.“

geht es Eldatirmo durch den Kopf.

Er sinniert darüber einen Moment lang und massiert sich wieder seine Nasenwurzel, dann kehren seine Gedanken wieder in die Vergangenheit zurück ......


Vergangenheit II



Schließlich lernte  er auch den Umgang mit Waffen. Ob Schwert, Dolch, Schild oder Säbel. Der Karawanenführer hatte unter seinen Karawanenwachen auch einige sehr erfahrene Krieger. Diese lehrten ihn den klassischen Kampf und alles was dazu gehörte. Ob die Stellung der eigenen Füße, die Berücksichtigung der Umgebung, das genaue beobachten des Gegners und natürlich den  Umgang mit den Waffen.

Es war ein langer und harter Prozess. Viele blaue Flecken und Schürfwunden und auch einiges an Blut zahlte  Eldatirmo für die Lehren der Karawanenwachen. Sich immer wiederholende Bewegungen und Stellungen, solange bis er sie ausführen konnte ohne nachzudenken. Seine Bewegungen wurden schneller und Kraftvoller. Schritt für Schritt wurde er als Karawanenwache ausgebildet. Schließlich kam der Tag an dem er als ausgebildete Karawanenwache seinen Dienst zum Schutz der Karawane antrat. 

Nach einigen Jahren wurde er sogar der Assistent des Karawanenführers. Er lernte mehr über die Planung und Organisation einer Karawane und bekam mehr Verantwortung zugeteilt. Und er wurde auch fast ein Teil der Familie des Karawanenführers.




"... der Karawanenführer, seine immer freundliche Frau und die beiden Mädchien ..."

geht es ihm durch den Kopf.

Sein ganzer Körper schüttelt sich, als er sich daran erinnert was ihnen angetan wurde.

“ Nein, nein ... denke nicht dran, du verlierst sonst deinen Verstand, so wie schon einmal ...“

Mit aller zur Verfügung stehenden Kraft lenkt er seine Gedanken auf etwas anderes, auf einen anderen entscheidenden Moment, diesmal in seiner näheren Vergangenheit …